Montag, 23. Januar 2012

Big Brother is watching you… Seltsamkeiten des eMailing


Irgendwie ist die Welt ein seltsamer Ort und so langsam glaube ich, dass das WWW wirklich keinerlei Privatsphäre in irgendeiner Art und Weise kennt.

Das man mit seinen persönlichen Daten im Netz vorsichtig und mit gewisser Sparsamkeit umgehen soll, dürfte sich rumgesprochen haben. Wobei man bei ein paar Leutchens durchaus denken kann, dass Sie immer noch meinen das WWW sei ein sicherer Ort, Daten lassen sich auf Nimmerwiedersehen löschen und ‚was ‚ich veröffentliche, lesen/sehen auch nur die Leutchens, für die es bestimmt ist’.

Ich selber bin in Netzwerken und WWW seit vielen Jahren unterwegs (die älteren Leser mögen sich noch an die Zeiten im FIDO Netz mit X-Point Clients und 2400 Baud Modems erinnern) und wurde letzte Woche dann doch wirklich massiv überrascht. Oder wäre erschreckt eher das korrekte Wort?

Kennt jemand den Videoclip zu googlemail, mit dem die Konkurrenz – hier Microsoft - auf google losgegangen ist? Kann man hier ansehen: http://winfuture.de/videos/Werbespots/Gmail-Man-Microsoft-macht-sich-ueber-Google-Mail-lustig-5057.html

Irgendwie komme ich mir aktuell vor wie in dem Video. Warum? Ich habe letzte Woche bei meinem DSL Provider eine neue eMail-Adresse für mich angelegt. Zum Testen habe ich von meinem Hotmail-Account (betrieben von Microsoft) eine eMail an diesen Account gesendet und eine Antwort zurück an meinen Hotmail-Account. Bis dahin nichts verwerfliches.
Das spannende Event kam am Folgetag: Ich erhielt kontextbezogene eMail-Werbung an die neue eMail-Adresse geschickt. Der Kontext wurde anscheinend aus dem eMail Synonym generiert.

Entweder hat mein Provider die Analyse laufen lassen und die Infos an einen Werbeträger weitergegeben, was lt. AGBs meines Wissens nach nicht zulässig ist. Schliesslich zahle ich für die Providerleistungen.
Oder Microsoft tut in seinem kostenlosen Hotmail-eMaildienst genau das, was man google in dem Video vorwirft. Spannender Gedanke….
Oder irgendein unbekannter Knoten im Netz hat bei der eMail-Übermittlung illegalerweise meine eMail gescannt und dann für die Werbung gesorgt. Wobei ich diese Alternative für die unwahrscheinlichste Lösung des Rätsels halte.

Jedenfalls fühle ich mich grade wie bei Big Brother und werde jetzt auf den Werbeversender zugehen und Auskunft verlangen, woher man die eMail-Account Daten bekommen hat.

Ach so…. und ganz zum Schluss noch folgendes: „Big Brother“ meint hier nicht dieses Frühwerk des Fremdschämen TVs von RTL II, sondern den „Big Brother“ aus dem Buch „1984“ von George Orwell. Allen, die das Buch nicht kennen, sondern nur das TV Format, empfehle ich die Lektüre dringend.   


Dienstag, 17. Januar 2012

Fundstück für diese Woche

Diese Woche ist es wieder soweit, es gibt ein kurioses Fundstück.
Es dürfte unter dem Titel "Neulich im Baumarkt" am besten eingeordnet sein.
 Zwei Kisten mit identischem Inhalt.... direkt nebeneinander. Und ja, der Inhalt war zu 100% identisch.
Frage an den freundlichen Mitarbeiter: "Was kostet das denn jetzt wirklich?"
Antwort: "2,99! Die für 3,99 sind ausverkauft"

Und - ja, es kostete nur 2,99. Aber seltsam finde ich es doch... Ein Schild sagt halt mehr als tausend Worte.

Bis bald!

Sonntag, 1. Januar 2012

Neues Jahr... das Blog geht weiter...und ein Werbegeheimnis wird gelüftet!

Jawohl, auch wenn die Uhr 2012 geschlagen hat, werde ich weiter alle Dinge in meinem Leben, die mir skurril genug vorkommen auch weiter in meinem Blog präsentieren.


Und damit komme ich zum ersten skurrilen Erlebnis oder Artefakt in 2012 in meinem Leben.

Wer kennt Sie nicht, die Werbung, die ein Produkt dem angehenden Käufer damit schmackhaft macht, wie zufrieden die bisherigen Käufer dieses Produktes sind.

Da sind wer weiss wieviele Käufer des Produktes sooooooo unendlich zufrieden mit dem Produkt, daß es manchmal weh tut. Schon immer im Shoppingfernsehgen zu sehen, wenn die Live-Anrufer durchgeschaltet werden und stolz erzählen, daß mittlerweile schon das x. Mal genau dieses Produkt bestellen und so begeistert sind.
Ich frage mich dann immer bei allen Artikeln, die keine Verbrauchsartikel sind, warum sie das Teil so oft bestellen müssen? Mir stellt sich da dann die Frage nach der Haltbarkeit. Vom Preis mal ganz abgesehen...

Alternativ finden sich in der Werbung Aussagen a la "110% aller Nutzer würden dieses Produkt Ihrem Schwippschwager empfehlen" - wenn Sie denn Schwippschwager oder Freunde hätten oder wüssten, wie man sich auf 110% vermehrt....

Aber jetzt kommt der Hammer: ich kann mir jetzt vorstellen, wie solche Ergebnisse zustande kommen!
Und das kam folgendermassen -> dummerweise habe ich eine gewisse Anfälligkeit für grippale Infekte entwickelt und das gebe ich zu, da probiert dann auch mal was aus. In diesem Falle war es ein Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung der Immunabwehr. Aus der Apotheke. Mit Apothekenpreis. Nun ja.... wie ich sagte, man probiert es aus und man lässt dann auch den einen oder anderen Euro springen, wenn man ausreichend genug grippig ist.

Diesem Mittel lag dann ein Kundenfragebogen bei, der folgende Umfrage zum Produkt enthielt:

Ah ja. So geht das also. Wie zufrieden sind Sie mit dem Produkt? Sehr zufrieden? Zufrieden? Andere Antwortalternativen scheinen aus irgendeinem Grunde auszufallen.
Wenn man all kritischen Auswahlmöglichkeiten oder als kritisch interpretierbaren Optionen entferne, erhält man zwangsläufig Top-Ergebnisse. Da tun sich ganz neue Möglichkeiten als PR Berater auf......

Es ist ja auch wünschenswert, wenn eine Firma von Ihrem Produkt überzeugt ist. Aber ist das nicht doch ein wenig zuviel des Guten?

In diesem Sinne wünsche ich dem geneigten Leser ein gutes und erfolgreiches 2012!