Sonntag, 11. November 2018

Ist die neue E-Auto Dienstwagenregelung wirklich ein Anschub für die E-Mobilität?

Die Regierung hat beschlossen, dass E-Farhrzeuge und Hybrid-Fahrzeuge nur noch mit 0,5% des Anschaffungswertes versteuert werden müssen.

Das soll der E-Mobilität einen Schub geben und den Fahrern solcher firmen-gesponsorten Mobilen einen Anreiz liefern, beim Umstieg Geld sparen zu können.

Der Grundgedanke dieser Idee gefällt mir gut: der Umstieg läuft nicht so schnell wie erwartet. Die Förderung einer grossen Masse von Autos, neben der Prämie bei der Anschaffung, kann einen wirklichen Hebel darstellen.

Dummerweise kann sich ebenfalls das genaue Gegenteil entwickeln.

Wenn ich nur die Hälfte für das Mobil zahlen soll, dann kann ich für das gleiche Geld, dass ich heute ausgebe, eine entsprechend größere und teurere Karre als fahrbaren Untersatz wählen.

Die Auto-Industrie kann den Faktor nutzen und die - aktuell noch spärlich vorhandenen und zukünftig hoffentlich in breiter Masse verfügbaren - Fahrzeuge entsprechend im Preis hochschreiben.
Also deutlich teurer machen und trotzdem verkaufen, der Nutzer zahlt nicht mehr als vorher für ein klassisches Verbrennerfahrzeug.

Auf diesem Wege bereite ich den Weg zur E-Mobility bei Firmenfahrzeugen und vergesse den kleinen, durchschnittlichen Arbeitnehmer, der keinen Anspruch auf einen Firmenwagen hat.

Für diese Gruppe, bekannt als "kleiner Mann" oder "Durchschnittsverdiener", wäre eine solche Entwicklung auf dem Weg zum Elektroauto kontraproduktiv. Die heute schon, bei gleichem Komfort, wesentlich teureren Hybrid- und E-Autos werden noch teurer und für private Autobesitzer noch unerschwinglicher, trotz der gültigen Restriktionen in punkto Reichweite, Ladeinfrastruktur, usw.

Diese nicht unerheblich kleine Gruppe wird vom E-Movement abgehängt. Wer soll die Preise bitte aus dem privaten Geldbeutel bezahlen?

Kann man diese Dinge besser machen? Vielleicht?

Was wäre es mit einer Kappungsgrenze für die Besteuerung? Alles was drüber hinausgeht, muss der firmenwagen-verwöhnte Arbeitnehmer vom Netto direkt zahlen. Die niedrigeste Kappungsgrenze gilt für Verbrenner, dann kommen Hybride und zum Schluss die E-Mobile. Die Kappungsgrenze für den geldwerten Vorteil kann so gesetzt werden, dass E-Mobile nur dann steuerneutral für den Fahrer sind, sofern sie einen Marktpreis haben, der aktuellen den aktuellen Preisniveaus von Verbrennern entspricht.

Somit macht es für die Autoindustrie sehr viel mehr Sinn E-Mobile mit vergleichbaren Preisen zu heutigen Verbrennern und Hybriden anzubieten. Und da ein E-Mobil aus deutlich weniger Komponenten besteht, dürfte das produktionstechnisch nicht so schwer sein. Die Batterie und deren Reichweite macht es dann aus.

Was wäre es mit einer Stufen-Regelung, die die Steuer anders abstuft? E-Mobile sind mit 1%, Hybride mit 1,5% und Voll-Verbrenner mit 2% zu versteuern. Damit ist die leidige Diskussion um Steuerausfälle der Kommunen obsolet. Und der Arbeitnehmer muss Geld drauflegen, wenn er an einem Verbrenner hängt.

Mit solchen Ansätzen wird meiner Meinung  nicht nur der Firmenwagensektor gesponsort und gepampert, sondern auch die breite Masse der Autofahrer zu E-Mobilität angeregt. Prämien, weniger Steuern bei vergleichbarem Anschaffungspreis - das macht die Autos erst attraktiv für private Nutzer und lässt über die aktuellen Einschränkungen der Fahrzeuge hinweg sehen.

Bleibt die Frage, wie die Politik das Thema Ladeinfrastruktur lösen will? Ersetze alle Autos, die heute in einer deutschen Gross-Stadt nachts auf der Strasse, in Garagen und Parkhäusern stehen durch E-Mobile. Und dann? Wo kommen die Leitungen her? Die Stromkapazitäten? Die Lade-Dosen? Und das alles in der Srückzahl von heute auf der Strasse rumfahrenden Automibilen.... Oh oh oh.....

Was machen wir mit den alten E-Mobil-Batterien? Hochregal-Lager bauen, alle alle Alt-Batterien dort in Stapel packen und als Zwischenspeicher nutzen? Zweifelhaft bei dem Platz-Bedraf und Kapazitätsvolumen ausgedienter, ausgelutschter Fahrzeug-Akkus. Und wenn ganz Deutschland mit solchen Lagertempeln überzogen und voll ist? Wenn die ganze Landschaft aussieht wie ein einziger Logistik-Park, wo die Lager eins neben dem anderen stehen? Was dann?

Wir sind noch gar nicht reif für E-Mobilität im grossen Stil. Was als Alternative zum jetzt auf der Pfade der Ausrottung befindlichen Verbrenner?

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