In meinem letzten Post habe ich ein paar Dinge versprochen und darauf komme ich natürlich gerne zurück.
Frage eins: Warum glaube ich, daß Douglas Adams in Japan war bevor er sein Buch "Per Anhalter durch die Galaxis" (PAddG) geschrieben hat?
Antwort: Weil der Japaner immer (s)ein Handtuch dabei hat.
Diesen bemerkenswerten Satz wird jeder Leser von PAddG kennen: "Habe immer (d)ein Handtuch dabei!". Dies gilt nicht nur, wenn man als Anhalter durch die Galaxis reist sondern auch, wenn man Japan besucht. Es ist ungewöhnlich, wenn man an einen europäischen Klositz ohne Heizung und Afterritzen Waschanlage gerät. Aber es ist nicht ungewöhnlich im Waschraum keinen Handtuchspender oder keinen Airblade Handtrockner vorzufinden. Schwupps holt der Kenner sein Handtuch aus der Tasche, während unbedarfte Typen wie nach ausgiebiger Wäsche der Hände und des Gesichts dann tropfnass im Raum stehen und sich fragen, wie das wohl passieren konnte.
Aber das passiert mir nur einmal - danach hatte ich immer ein Handtuch dabei und wurde respektvoll auf dem Herrenklo von den Japanern als "Wissender" erkannt und betrachtet.
Das einzige Klo, daß ich bisher in Japan ohne Sitzheizung und automatisierter Intimwaschanlage gesehen habe! |
Frage zwei: Kann man in Japan schlecht essen? Gutes Sushi, schlechtes Sushi?
Antwort: Im Prinzip nein. Manchmal ist Essen leider nicht ganz so gut wie erwartet. Aber nie wirklich schlecht. Ausser vielleicht man erwischt Natto.....
Natto ist eine fermentierte Sojabohnenmasse. Schleimig, nicht gut riechend und wohl nur was für den japanischen Gaumen. Nein, das erzähle ich nicht nach dem Lesen der Wikipedia, sondern aus eigener Erfahrung; das erste Mal seit langem, daß ich mich massiv zwingen musste, etwas aufzuessen.
"Genossen" habe ich die japanische Spezialität relativ unerwartet beim Mittagsmenü in einem Running Sushi Lokal. Die Kollegen haben mich zum Mittagessen dorthin geführt. Es ist günstig und es ist ok - Sushi auf europäischem Niveau würde ich sagen. Und mittendrin kam Natto. Woraufhin ich mir gleich den Teller gegriffen habe und 2 Sushi mit Nattofüllung bei mir landeten. Eine genauere Beschreibung von Geschmack, Konsistenz und Geruch gebe ich hier nicht wieder, weil das zu massiver Zensur dieses Beitrags führen könnte.
Weitere Infos gibt es auf Wikipedia: Natto
Das was da unten rechts rausquillt ist Natto. Nach dem für Europäer zweifelhaften Genuss, hätte ich meine rechte Niere für eine Flasche Underberg eingetauscht |
Gebackene Ei-Tofu Masse, gefüllt mit Sushi Reis |
Sardinen Nigiri |
Fetter Thunfisch. Lecker! |
Mittagsmenü in Gänze! |
Und hier fährt das Sushi am Tisch vorbei. Im Gegensatz zu Deutschland sitzt man nicht mit dem Gesicht zum Laufband. |
Heisswasserzapfanlage! |
So sollte Sushi aussehen!!! |
Frage drei: Wie stellt sich ein Japaner Reibekuchen vor?
Antwort: Gross! Richtig gross... Eine Portion von 3 Stück möchte ich in Japan nicht essen. Ein Berner Rösti ist dagegen ein Bierdeckel!
Das ist er - der japanische Traum vom Reibekuchen! Trocken - ohne Apfelmus oder so. |
Das Getränkemenü mit Bier, Weisswein, Rotwein und "Others" Der Humpen wird für 600 Yen das Eigentum des Biertrinkers! |
Was es noch so leckeres, bierhaussmässiges Essen gibt, zeigt die übliche Auslage mit Plastiktellern und Plastikessen drauf. Unter anderem Flammkuchen, Roulade und Hackbraten. |
Ohne Wurst geht es in Brauhaus natürlich nicht. Aber Essen wollte ich dort nicht... brrrrr! 1500 Yen für 4 Nürnberger mit etwas Kraut ist auch in Japan teuer! |
Frage vier: Was kostet eine Melone in Japan?
Antwort: Mal locker 200 Euro. In Worten zweihundert!!!! Kein Scherz! Glaubt Ihr nicht? Bitter hier der Beweis in Bildform:
Die sagenhafte 200 Euro Melone! |
Und nein... nicht nur die Melonen sind dort so teuer, auch alles andere Obst hat seinen Preis.
Die nett verpackten Orangen sind für rund 6 Euro pro Stück fast schon ein Schnäppchen! |
Das bunte "Obstkörble" ist verdächtig deutsche Touristen mit Herzinfarkt zu versorgen. Auch dieser Preis ist im 3-stelligen Euro Bereich. Hoffentlich kriegt das der deutsche Einzelhandel nicht mit. |
So... das war jetzt das Finale von 2 Wochen Tokio im April. Ich hoffe, es ist mir gelungen einen Einblick in das japanische Leben der Megastadt Tokio zu geben und Euch damit zu unterhalten.
Wenn ich auch das nächste Mal wieder berichten soll, was mir so begegnet und passiert, wenn ich nach Japan reisen darf, dann gebt mir doch einfach mal ein Feedback.
Bis dahin bleibt mir gewogen, liebe Leser! Ich verspreche auch weiter über Kurioses aus Deutschland zu berichten, wenn es mir begegnet!
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