Sonntag, 12. Juli 2015

Going to Orlando - die Wunderbare Mautwelt Floridas

Nach unserem Zwischenstop in Küstennähe machten wir uns auf den Weg nach Orlando. Es war nicht wirklich weit weg und über Hotwire hatten wir uns ein Hotel gesucht. 4-Sterne für 65$ pro Nacht ganz in der Nähe von Seaworld, welches wir besuchen wollten. 

Nicht nur die Mautstrassen verwirren, auch die Ampeln können verwirren....



Auf dem Weg dorthin machten wir Bekanntschaft mit den amerikanischen Mautstraßen, auf die wir nicht so wirklich vorbereitet waren. Zu diesem Thema geben sich die meisten Internetseiten als auch die Reiseführer sehr informationsschwach. Selbst unser Baedecker - eine echte Bibel von einem Reiseführer ist da extrem schwach. Die Infos bei der Mietwagen Übergabe dazu sind auch sehr dünn.  



Fakt ist: es gibt ein verwirrendes Geflecht von Mautstrassen, Bezahlsystemen und nur noch selten Stationen, an den man mit Bargeld zahlen kann. In der Regel sind alle Mietwagen für das "Toll-by-plate" gemeldet. Das Nummernschild wird optisch erfasst und die Mautgebühren als euch eine Servicegebühr wird dann auf die Mietwagen-Rechnung am Ende aufgeschlagen. Sobald man mit seinem Mietwagen einmal durch die Bezahlschranke fährt, hat man die "Opt-in" Option gewählt und es geht los. Danach kann man durch alle Express Lanes einfach durchfahren. Um das herauszufinden hat es diverser Befragungen an Hotels, Mietwagenstationen und ähnlichem bedurft. Mal heißt das ganze Sunpass, mal EZPass mal sonst irgendwie. Bekommt man es vorher nicht ordentlich erklärt, ist es total verwirrend und verunsichernd. Und es erklärt einem keiner wirklich gut und umfassend. 



Irgendwann jedenfalls kamen wir in Orlando an und fanden zu unserem Hotel. Das Westin am Universal Boulevard. Ein sehr schönes Hotel, ruhig gelegen. Also abseits von allem, ausser dem Convention Center. In dem war aber Gott sei Dank grade nichts los, sonst wäre das Hotel wohl übervoll gewesen und wir hätten dort nie ein Zimmer bekommen. 
Orlando Convention Center bei Nacht!
Eignet sich gut als Kulisse für einen SciFi Film.


Hotelzimmer mit Aussicht!

Pool-Landschaft


Danach hatte dann die Hotwire Buchung ein paar Überraschungen parat. Entgegen der Ankündigung bei der Buchung gab es kein "free parking" sondern die Option für ein 18$ Self Parking oder ein 24$ Valet Parking. Pro Tag natürlich. Obendrauf berechnet das Hotel pro Nacht eine sogenannte Resort Fee. Es liegt zwar nicht auf den Vergnügungspark-Geländen und es ist auch kein Resort, aber da man einen Shuttlebus zu den Parks anbietet, zählt man als Resort. Also nochmal 15$ pro Nacht Add-On, die Hotwire bei der Buchung verschweigt und im meterlangen Kleingedruckten unter "Terms and Agreements" wohlweislich versteckt hat. Sicherheitshalber macht man auf solche Kleinigkeiten auch nicht aufmerksam, dass es sowas bei der Buchung evtl. geben könnte. Manchmal lernt man die Brüsseler Bürokraten und Ihren Regulierungswahn schätzen. Das war einer dieser Momente. Aus dem 65$ Hot Deal wurde dann ein 98$ Deal, den ich bei ausreichender Informationslage definitiv nicht gebucht hätte. Hotwire hat im Nachgang übrigens heftig bestritten je von "free parking" beim Angebot gesprochen zu haben. Verstrickte sich dann aber in einer sehr widersprüchlichen Argumentation  ebenfalls in Zusammenhang mit der Resort Fee. Da man bei einem Hotdeal (eine Art Roulette Buchung - man erfahrt nur die ungefähre Lage des Hotels in einem grob umrissenen Gebiet und wird dann auf ein verfügbares Hotel dieser Kategorie von Hotwire gebucht) vorher her ja nicht wisse, wo der Gast final eingebucht wird, weiss man ja nicht, ob eine Resort Fee anfallen würde und weise sie deshalb nicht aus. Bei dem Thema "Free parking" war es aber dann so, das mein Hotel das ja nicht anbiete und daher nicht im Hotdeal Angebot ausgewiesen sein kann. Was bedeuten würde, dass Hotwire vorher genau weiß, wo man gebucht wird. Also auch die Thematik der Resort Fees kennt. An dieser Stelle hat sich Hotwire für mich vollends disqualifiziert. Nicht, weil der Deal mit 98$ für ein solches Hotel ein schlechter Preis ist, sondern weil es bei mir das Gefühl hinterlässt, über den Tisch gezogen oder eher "beschissen" worden zu sein. Das war ein wenig wie die Billig-Flüge, deren  Preise man früher ohne Steuern und Gebühren ausweisen durfte. Du buchst für 39€ von Stuttgart nach Mallorca und mit Steuern und Gebühren kostet es dann plötzlich 200€ oder mehr. Dieser versteckte, hintertückische Kram ärgert mich. Und wenn so etwas ein Vorgeschmack auf TTIP ist, dann Gute Nacht Deutschland. Ab sofort bin ich definitiv und zu 100% ein TTIP Gegner. 



Aber da wir uns davon nicht die Laune verderben lassen wollten, haben wir es genommen wie es ist, eingecheckt und sind zum International Drive gefahren, um uns etwas zu amüsieren. Nach einer Runde Adventure Golf - sehr beliebt in den USA - sah die Welt wieder besser aus.  
Adventure Golf ist eine Form von Mini Golf auf Kunstrasen und mit einem Thema sowie Sonder-Regeln aufgepeppt. Unser Thema war Dschungelexepdition und das ganze Gelände war auch so aufgebaut. Es gab sogar ein Becken mit lebenden Alligatoren, die man bei Bedarf und Wunsch gegen Bezahlung füttern durfte. Ein erster Kommerz-Vorgeschmack. Für die Sonderregeln gab es an den Bahnen angebrachte "Glücksräder" mit Überraschungen wie "Du musst deinen Schläger auf dieser Bahn zwischen die Oberschenkel klemmen und darfst nur so schlagen". Zusätzlich dazu spielt man das gleichzeitig - sprich jeder Spieler erhält einen Ball in einer anderen Farbe und es wird reihum geschlagen. Mal was ganz anderes. 
Oh… Kommerz … die Runde Minigolf für 2 Erwachsene und ein Kind schlägt mit 40$ ins Kontor! Wer nach Orlando fährt, braucht besonders dicke Brieftaschen. 

Adventure (Mini) Golf

Ich zeig dem Papa mal, wie man Mini Golf auf Kunstrasen spielt

So so... Alligatoren?

Kleine Baby-Alligatoren!

Ob man das artgerechte Haltung nennt?


Jetzt wurde es in der Nachmittagshitze Zeit für ein Eis und eine Lehrstunde über Porttionsgrössen für Eiskrem in Amerika. Es gibt zwar fast überall nur Softeis, wenn man nicht grade einen Baskins/Robbins- oder Häagen Dasz Laden findet, aber das tut dem Genuss keinen Abbruch. Mutig bestellten meine Frau und Junior eine mittelgrosse Portion, während ich mich klugerweise für die kleine Portion begeistern konnte. Mittel ist für den durchschnittlichen Europäer eine vollwertige Grossmahlzeit. Es ist reichlich viel Eis. Kaum zu schaffen.   

Eis! Eis! Eis!


Anschließend haben wir uns noch Tickets für Seaworld besorgt. An einer der zahlreichen "Discount-Tickets" Stationen. Discount gibt es dort nicht wirklich. Die Preispolitik der Parks ist so rigoros, da geht gar nichts. Und für nur 225$ haben wir 3 Tagestickets für Seaworld erstanden. Nur Kinder unter 2 Jahren sind frei. Alle anderen zahlen bitte voll. 



Jetzt konnte der Tag mit einem Abstecher in den Pool und einem Family-Dinner in einem  netten Restaurant enden. 

Pulled Pork Dinner!

Pizza - American Style


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