Mittwoch, 1. Juli 2015

Ein Tag am Meer.....

Ich bin ja eh' ein Mensch mit dauerhafter, seniler Bettflucht oder ein chronischer Wenigschläfer. Also wurde ich wieder deutlich früher als meine Familie wach. Gelegenheit also meinen gestern neu erworbenen Laufschuhe einzuweihen und auf dem Mall-Gelände neben dem Hotel ein paar Runden zu drehen. Der Mensch am Hotelempfang hatte das empfohlen, da sonst eine Laufstrecke rund um das Hotel eher nicht so dolle sein sollte. Ausser man mag direkt neben dem Highway joggen. 

Rein in die Schuhe, raus aus dem Hotel und rein in die Schwüle des floridianischen Morgens. Uff…. Die Runde auf dem Mall-Gelände war knapp 1,3 km lang und man braucht keinen iPod. Die Shoppingdudelmusik der Anlage lief scheinbar 24 Std. am Tag durch. Energiesparen ist der Amerikaner liebstes Hobby definitiv nicht. 

Als einziger Mensch zog ich meine Runden, bis die ersten Angestellten bei Nike gegen 7:00 Uhr morgens eintrudelten. Ich schwitzte wie blöde. Und dann fing es auch noch an zu regnen und ich machte mich zurück ins Hotel. Immerhin gab es in der Mall auf der Laufrunde einige frühmorgendliche Begegungen mit der hiesigen Tierwelt: Hasen, Eichhörnchen, Libellen, diverse Vögel und Waschbären, die die Mall Mülleimer durchsuchen. 

Nach der Laufrunde ging es zum Hotel zurück, unter die Dusche und auf zum Frühstück. Und an dieser Stelle hat mich unser Hotel wirklich überrascht. Statt der sonst üblichen verpackten, industriellen Zimtschnecken und einer Kanne Kaffee, gab es  wirkliches Frühstück. Ein Wärmebehältnis mit Eiern und Würstchen. Bagel, Muffins und andere süsse und kernige Brotsorten, sowie süsses Gebäck, Einen Waffelautomaten - zu dem komme ich gleich nochmal - verschiedene Sorten Marmelade und Frischkäse. Handgemachten Obstsalat sowie eine kleine aber feine Auswahl an Kaffee (light, bold und decaf) und Tee. 



Das "magische" Waffeleisen!
Waffel mit Ahornsirup..... lechz!

Wonderful breakfast! Nix mehr mit "Continental breakfast" in den Motels und Hotels!



Das Waffeleisen hatte meine Aufmerksamkeit sofort geweckt. Neben dem Backgerät stand ein Spender für und mit Waffelteig, den man wie aus einem Bierfass per Hahn in einen Messbecher zapfte. Den Inhalt des Bechers ins Waffeleisen kippen, Deckel zuklappen und dann das Waffeleisen in der Vorrichtung um 180 Grad drehen und der automatische 2 Minuten Backvorgang startete von allein. Eine Countdown Uhr zeigte die noch verbleibende Zeit an. Dann piepst das Waffeleisen, man dreht wieder um 180 Grad zurück und hat nach dem Aufklapppen eine perfekte, riesengrosse Waffel für den Verzehr. Ok, das macht ein wenig Bechermüll ist aber saucool, das Maschinchen 

Nach dem Frühstück packten wir unsere Badehosen und zogen los, den Strand zu besuchen. Der freundliche Mensch an der Rezeption hatte uns mit einer lokalen Karte und guter Wegbeschreibung ausgestattet, so dass wir problemlos an den Strand kamen, wo man sogar kostenfrei parken darf. Unter der Woche und nach Memorial, außerhalb der Saison, ist dort auch nichts oder fast nichts los. Nach dem wir ein Stück der Holzpromenade gefolgt sind kamen wir in einem Bereich, der von Lifeguards (ja, genau wie in Baywatch) bewacht ist.  

Es war relativ stürmisch und die Brandung bzw. Strömungsverhältnisse sehr tückisch. Die Rote Flagge wehte, aber baden war trotzdem erlaubt. Was am Vortag dazu geführt, dass die Lifeguards 7 Personen aus Seenot retten mussten. Wohlgemerkt an nur einem Tag!  Das Meer selber war überraschend warm und angenehm. Es schwamm zwar viel Grünzeug (Algen aller Arten und Formen sowie eine menge Seegras) darin herum, aber es machte trotzdem eine Menge Spaß. Tiefer als bis zur Hüfte ging ich trotzdem nicht herein. Mein Respekt vor dem Atlantik und seinen Gewalten war dann doch zu groß. Mein Großvater musste mal vor New Jersey von einem Lifeguard gerettet werden als ich noch ein Kind war. Ihn hatte eine dieser tückischen Strömungen erwischt. Ich hatte keine Lust, dass mir etwas ähnliches passiert. Man überschätzt sich schnell in solchen Dingen.  

Junior und der Atlantik


Boardwalk

Wundervolles Wetter!



Wir machten es uns im Sand gemütlich und Junior sprang wie ein angestochenes Huhn im Sand und in der auslaufenden Brandung umher. Eine leichte Brise sorgte dafür, dass man von der Sonne nicht verglüht wurde. Man konnte die Pelikane beim segeln und Fische fangen, wenn sie sich senkrecht in Wasser stürzen, beobachten. Nebenbei noch ein wenig Muscheln sammeln und Sand als Andenken für ein paar Sandsammler daheim mitnehmen und schon war der Vormittag um. Einen kleinen Lunch genossen  wir in einem typischen Strand-Diner, das hatte was wirklich amerikanisch, klischeehaftes. So stellt man sich Amerika vor. 


Mehr Klischee geht wohl nicht....

Diet Coke, BLT und Chips = perfekter Lunch am Strand!
Danach sind wir zurück zu unserem Hotel, machten einen kleinen Abstecher in die Minimall (gemessen an Sawgrass Mills) und besorgten uns die letzten Dinge, die wir am Vortage nicht bekommen hatten. Junior noelte schon wieder fleißig rum und den Rest des Tages liessen wir am Pool des Hotels ausklingen. Nachdem es dann ein Dinner bei den "Golden Arches" gab, war auch Junior wieder zufrieden und seine Welt wieder in Ordnung. 

Bis bald liebe Leser und bleibt mir bitte gewogen!

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