Sonntag, 18. Januar 2015

Aufhol-Posts für das Blog: Montag - Feiertag in Tokio

Junge, junge... war das eine Woche in Tokio. Vollgestopft und voller toller und spannender Sachen, dass ich echt nicht dazu gekommen bin, auch noch parallel das Blog zu pflegen.

Ursprünglich hatte ich damit gerechnet, dass am Montag Feiertag in Tokio ist und mir das die Gelegenheit geben würde, dort in Ruhe etwas Sightseeing zu betreiben. Das ging dann leider doch etwas schief. Man hatte mir für Montag doch noch spontan etwas Arbeit aufgebuckelt. Mit früh aufstehen und etwas konzentrierter Arbeit, ist es mir dann gelungen alles am Vormittag zu erledigen.

Draussen war herrlicher Sonnenschein, aber wirklich warm war es nicht. Da die Stadt am Pazifik und fast am Meer liegt, weht es da manchmal heftig durch die Strassenschluchten. Die gefühlte Temperatur ist dann eher unter Null, obwohl das Thermometer lockere 8 Grad plus anzeigt.




Mein erster Weg führte mich zum Concierge oder müsste ich besser sagen Conciergin? Die Besetzung war an diesem Tag eine sehr beflissene und hilfesbereite Dame. Und warum das ganze?
Auf dem Hinflug hatte ich meinen Trolley mit einem Kofferschloss versehen. So ein kleines Ding, man stellt sich eine Zahlenkombination ein und verschliesst damit die Reissverschlüsse.
Als ich Tokio ankam war das Schloss weg. :-( Oha. Im Koffer fehlte nichts, aber der Verbleib des Schlosses - ungeklärt. Bei einer Gepäcknachkontrolle hätte es normal nicht verschwinden dürfen, da ich extra eines von diesen Superdingens gekauft hatte, die der Zoll öffnen und wieder schliessen kann. Auch ohne die Zahlenkombi zu kennen.

Jetzt musste die Dame herhalten.... Wo kriege ich so ein Schloss her? Und wie erkläre ich ihr, was ich eigentlich suche. Das japanische Wort dafür kenne ich ja nicht und auf den schwachen englischsprachigen "I need a suitcase lock... a lock for my suitcase... yes???" erntete ich nur das freundlich japanische Lächeln. Was nun? Handy raus, google Bildersuche und schon klappt es.
Was dann kam, war der typisch japanische Service-Gedanke. Erst bekomme ich einen Stadtplan mit genauer Einzeichnung des Weges zum nächstgelegenen Kaufhaus, dass diesen Artikel führt. Dann wird dort angerufen, um zu klären, dass der Artikel vorhanden und wo genau das Teil zu finden ist.
Erst dann entlässt mich die Dame auf meinen Weg dorthin.

Im strahlenden Sonnenschein und bei eisigem Wind ging es dann los. Verfehlen konnte ich mein Ziel nicht mehr und anschliessend wollte ich mich auf den Weg machen zur Setagaya Boro-ichi Fair. Ein seit mehr als 400 Jahren immer wieder stattfindender Markt für alles mögliche Zeugs. Und ganz speziell für Daikan Mochi, die es angeblich nur dort gibt. Aber das kam dann ganz anders.(http://www.gotokyo.org/en/kanko/setagaya/event/boroichi.html?PHPSESSID=lthpkbamj9jggfjes1td3cv3q1)

Bei einem Wechselkurs von 140 Yen für einen Euro:
Benzin ist noch günstiger als in Deutschland.
Fortschrittliche Pizza-Taxis: Dreirad, klein, wendig und mit
beheiztem Transportbehälter.

Das Kofferschloss hatte ich ruck zuck gefunden.Die Qualität finde ich auch deutlich besser als in Deutschland; es macht einen deutlich stabileren Eindruck.



 Also auf... es war schon 13:30 Uhr, wenn ich es noch zur Fair schaffen will, dann muss ich mal losmachen. Ein offenes WiFi gesucht... gegoogled und ab in die Bahn. Und wie immer, schön warm im Zug, Sitzheizung auf allen Plätzen (Hey #VVS, da könnt ihr was lernen - man kann das gar nicht oft genug sagen).Und dann sagt google: Umsteigen! Tja, dummerweise ist die Haltstelle,wo die Fair sein soll nirgendwo zu sehen. Und nu? Habe ich mich geirrt? Hat google sich geirrt? Keine Ahnung, aber ich war in Omotesando gestrandet. Mit einem Blick auf die Uhr habe ich dann die Fair abgehakt und sausen lassen.

Ganz so tragisch war das nicht. Es gibt schlechtere Stellen, an denen man an einem Feiertag in Tokio sein könnte. Es war dort die Hölle los - eine riesige Einkaufsstrasse auf der sich die Tokioter drängeln. Feiertags auch jede menge Damen im Kimono. Aber leider wie immer sehr fotoscheu.

Mit einem kleinen Spaziergang nach Shibya habe ich mir dann die Zeit vertrieben und das war gar keine schlechte Idee. Auch an der grossen Kreuzung in Shibuya war richtig was los und geboten.

Der olle Deutsche, mit der roten Mütze, in Shibuya!

Ein Laden, der bei einigen Damen aus meinem
Freundes- und Bekanntenkreis Entzückung auslösen würde (vermutlich)
 Und wenn man dann mal in Shibuya ist, kann man den Abend in Akihabara verbringen. Ist ja nur auf der gegenüberliegenden Seite der Yamanote Linie - einmal um den halben Stadtkern. Nach dem Ramen-Desaster am Sonntag hatte ich dringenden Bedarf an einer Schüssel guten Ramen. In Akihabra kenne ich so einen Ort. Ab wieder in die S-Bahn....

In Akihabara raus und durch ein Technikläden gestöbert - dort war leider Fotoverbot. Noch kurz mal bei Yodobashi vorbeigeschaut und für Junior Souvenirs in der Spielzeugabteilung organisiert sowie die ganze Etage zum Thema Fotografie abgearbeitet.

Schöne Idee sind die Laden, in den "Figuren" aus dem Anime-Bereich als auch aus allen anderen Bereichen von Pop- Film- und sonstigen Kulturen gehandelt werden. Sammelkarten werden auch gerne genommen. Privat-Leute mieten sich dort einen oder mehrere Glasabteile in den Vitrinen und bieten ihre Figuren zum Kauf an. Man schreibt dann die Nummer des Kasten als auch die Figur auf ein Zettelchen, die wie bei ikea überall bereitliegen, und ab zum Ladenpersonal, die den verkauf abwickeln.


In den Vitrinen im Keller gab es auch Material in "nicht jugendfrei". Die Phantasie der Gestalter ging bei den Proportionen etwas weitab von Schwerkraft und natürlicher Biologie, aber was soll's.
Witziger finde ich dann schon, das mit gelben Post-Its kleine Stücke zurechtgeschnitten werden, die je nach Figur passgenau Nippel und Genitalbereich abdecken. Post-It Underwear sozusagen. Hoffentlich war das kein Renner in der Unterwäsche Abteilung für Menschen.
Körbchengrösse? Egal, hauptsache Post-It drauf.

Zur Entspannung ging es dann in die Spielhalle - um sich an einem der diversen Greifarmautomaten einen Preis "rauszubaggern". Bisher hatte das immer geklappt, warum soll es diesmal schief gehen?
Kleiner Eindruck aus der Automatenhölle? Bitte sehr:


Das Ergebnis meiner Baggerei war dann folgendes Figürchen - ziemlich sexistisch wie fast alles im Anime Bereich dort. Bin ich halt über meinen emanzipatorischen Schatten gesprungen und habe es mitgenommen.



Jetzt hatte ich mir mein Ramen-Süppchen wirklich verdient. Meine Augen waren dabei leider grösser als mein Magen und ich musste unbedingt noch gekochtes Hähnchen in Teriyaki Sosse auf Reis und ein paar Gyoza dazu bestellen.

Hühnchen in Teriyaki

Ramen - lecker und viel! Obendrauf wärmt einen die Brühe
schön auf bei der Kälte

Gyoza - gefüllte Teigtaschen!

Zum Abschluss: Sapporo Bier - erstaunlich gut!

Zum Schluss das Fundstück des Tages: Ein Parkhaus. Maximale Einfahrtshöhe 160cm. Man fährt rein, rauf auf die Drehscheibe und dann dreht sich das Auto um 90° und man kann einfahren. Bei Rausfahren das gleiche Spiel. Schöner parken, ohne an der Einfahrt zu rangieren und zuviel Platz zum rumfahren blockieren. Denn nichts dürfte in Tokio teurer sein als Grundstücke.

Kurz die Autohöhe nachmessen...

... und rauf auf die Drehscheibe!

Bis bald liebe Leser und bleibt mir bitte gewogen! 

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