Sonntag, 30. Juni 2013

Essen in Tokio - Heute: Bauchtanz beim Inder


Am letzten Freitag Abend wollten wir gerne gemeinsam eine Kollegin verabschieden, die aus Tokio abreisen musste. Was also liegt näher als das beim Inder zu tun, wenn man schonmal in Japan ist?

Aufmerksame Leser meines Blogs und der Japan Episoden werden sich vielleicht erinnern.... da war doch was... Genau! Der nette kleine Inder-Gourmet-Tempel neben dem Bürogebäude in Shin-Kawasaki und dem passenden Namen "Nirvana".

Das letzte Mal als ich den Tempel der indischen Gastlichkeit betrat, war ich der einzige Gast in dem Restaurant. Das konnte diesmal nicht passieren, da noch weitere Kollegen mitwollten. Und Freitags abends ist dort Bauchtanz-Zeit.

Neben einem Gläschen Mango-Lassi bestellte ich mir ein Dinner-Set, um die Sache abzurunden. Ein Dinner-Set besteht aus 2 Sorten Curry, einem Stück Tandoori Chicken, Reis, Nan und einem Salat. Üblicherweise mache ich den Ober immer - also auch diesmal - darauf aufmerksam, daß mir die Schärfe-Stufe "1 Chilli" ausreichen würde. Man kann auch feurig scharf mit der Stufe "3 Chilli" ordern.

Geschenk des Hauses - Papadum
(Waffeln aus Kichererbsenmus gebacken - mit Knoblauch oder
Chili, warm und sehr köstlich sowie würzig/scharf)

Mango-Lassi

Während wir auf das Essen warteten, stellte der Chef plötzlich die Bollywood Schnulze auf dem Flachbildschirm incl. zugehöriger Tonspur ab, um diese gleichda rauf durch eine weitere bilderlose, indische Tonspur zu ersetzen. Und dann kam sie.... die Bauchtänzerin.... verschleiert... aufreizend.... und entpuppte sich als eine etwas Japanerin, etwas draller als sonst üblich, nachdem die Schleier gefallen waren. Nicht alle Schleier. Also... äh... das ist ein Restaurant, kein Etablissment der besonderen Art gewesen.

Erstmal verschleiert...
... mit geöffneten Schleiern...
...dann ohne Schleier....

... dafür mit japanischen Mittänzern...

... und Mittänzerinnen aus unserem Office!

Und einen kleinen Videoeindruck gibt es davon auch noch:


Während man sich langsam daran gewöhnte, daß dort eine nette, etwas drallere Japanerin tanzte, kam das Essen.
Dummerweise hatte ich nicht daran gedacht, daß man bei dem Inder immer Schärfe-Roulette bei der Bestellung spielt. Will heissen, die Schärfeskala von 1 bis 3 Chillies macht sich schön auf der Karte und bei der Bestellung, leider hat der Koch da keinen Bock drauf, lost den Schärfegrad aus und meint, daß das Gewürz grade eh' über ist oder weg muss wegen MHD oder was weiss ich....

Oben: Chicken Curry & Healthy Curry
Unten: Reis & Tandoori Chicken
Rechter Rand: Linke Hälfte vom Salat
Ganz unten: Schatten vom Fotografen
Eins meiner Currys war so scharf, daß ich nach ein paar Löffeln erstmal einen satten Schärfe-Schluckauf bekam. Mein Nachbar probierte und meinte, daß das ungefähr die Schärfe seines Currys hätte. Er hatte sein Curry mit Schärfegrad 3 Chillies bestellt. Mein Gegenüber am Tisch war eher enttäuscht und musste sein scharf bestelltes Curry ordentlich nachwürzen. Mit ein paar Löffel Reis, Mango-Lassi und Nan kriegte ich den Schluckauf aber schnell wieder unter Kontrolle und die Curry Schüssel nicht leer. Alle anderen Speisen waren ok, soweit ich das mit meinem ausgeätzten Geschmacksknospen noch erschmecken konnte.

Vielleicht sollten wir das nächste mal darauf wetten, wer das schärfste Curry bekommt? Oder wir bestellen alle auf Stufe 1 und wer das heisseste Curry hat muss bezahlen? Das hätte dann echt was von einem Curry-Schärfe-Glücksspiel!

Kuriosum des Tages - gebt es zu Leute, da habt Ihr drauf gewartet - die Verpackungswut oder Verpackungslust der Japaner! Ganz wie man will.....

Japaner lieben Verpackungen! Das Geschenk gerät dabei gerne mal in den Hintergrund, denn ohne eine hübsche, originelle und liebevolle Verpackung geht nichts. Bei YouTube gibt es ganze Heerscharen von Videos über japanische Verpackungskunst. Geschenke werden immer nur verpackt überreicht.

Als wir am morgen das Hotel in Richtung Büro verliessen, kamen wir an einem Buchladen vorbei. Dieser Buchladen hatte einen Reklameschild aufgestellt und gegen die Windböen mit einem ""Gewicht" (der Form nach vermutlich ein Backstein) versehen. Und? Das Gewicht war als Geschenk verpackt und mit Geschenkband an dem Reklameständer festgebunden. Es muss nicht nur funktionell sein, nein, es muss verpackt sein und gut aussehen. Bilder anbei.... in diesem Sinne, liebe Leser, bleibt mir gewogen, bis bald und Fortsetzung folgt....

Der Reklameständer mit Gewicht....

... das Gewicht... schön verpackt, oder? Very stylish!


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