Sonntag, 16. Juni 2013

Produkte, die mich beunruhigen....

Jetzt war es fast einen ganzen Monat ruhig in meinem Blog, aber ich lebe noch und schreibe noch.

Aktueller Anlass sind so einige Produkte und Nachrichten, über Produkte, die jeder von uns verwendet, kauft oder im schlimmsten Falle zu sich nimmt als Nahrung.

Durch die aktuellen Medien geistern grade wieder Meldungen über belastete Lebensmittel, die durch irgendwelche Stoffe (vermutlich in Dünger enthalten). Es beruhigt mich als Verbraucher nicht, daß man diese Stoffe werden abwaschen noch durch Kochen entfernen kann. Zwangsläufig mitgegessen.

Ob es mich beruhigt, daß Bio-Artikel weniger belastet sind? Nicht wirklich. Denn wenn ich die nicht unsignifikanten Aufschläge für Bio, Demeter und was sonst noch sehe, erwarte ich eigentlich ein unbelastetes und biologisch korrekt hergestelltes Lebensmittel. 100% Schadstoff-frei. Scheint wohl eine teuer erkaufte Illusion zu sein.

Auch das Einkaufen auf dem Markt - wir sind dazu übergegangen dort wieder verstärkt einzukaufen: lokale, saisonale Produkte bevorzugt - scheint da keine spürbare Verbesserung gegenüber dem Supermarkt zu sein. Ok, geschmacklich ja, keine Frage. Daher werde ich auch weiter den Markt vorziehen. Auch weil ich da auf regionale Produzenten treffe, die man auch selber besuchen darf und sich ansehen kann, was man später als Nahrungsmittel kauft. Gilt auch für die Tierhaltung....

Der fade Beigeschmack bleibt einfach. Auch wenn er kleiner ist als im Supermarkt. Bevor ich meine Frau kennenlernte, war ich ein damals nicht-untypischer Männer-Single-Haushalt: Fertigprodukte, Menüschalen für die Mikrowelle, TK-Fertigerichte und Convenience-Produkte bestimmten den Speiseplan.

Wenn ich mir heute anschaue, was da so alles drin ist - mir wird echt übel. Besonders fertige Salate aus dem Kühlregal, die ich früher mit Heiss(liebe)hunger verschlungen habe, kann ich heute nicht mehr essen. Warum nicht?

Beispiel: Heringssalat

Da kann man im Supermakt 250 Gramm oder noch mehr für 0,99 Euro bekommen. Mit einem bisschen Grips wird man begreifen, daß man dafür kein vernünftiges Lebensmittel produzieren kann.
Schaut man auf die Zutatenliste - an erster Stelle "Fisch - 30%". Super! Fisch! Am meisten drin! Is(t) ja geil!

Das deutsche Lebensmittelrecht schreibt m. W. nach vor, daß die Zutaten anhand Ihrer Menge im Produkt gelistet werden. Sofern sie überhaupt gelistet werden müssen - dazu aber später mehr.

Wenn da jetzt aber der Fischanteil ca. 30% beträgt, was heisst das? Es sind rund 85 Gramm Fisch enthalten in einer 250 Gramm Packung. Im Umkehrschluss heisst das auch, daß rund 70% der Zutaten anderes Zeug sind. Sahne/Milch... Antioxidationsmittel, Geschmacksverstärker, Gewürze, Farbstoffe, Aromen (die manchmal sogar natürlicher Herkunft sind) - also rund 160-170 Gramm sind kein Fisch!

Und von der Qualität des dort in den anderen Zutaten versteckten Fisches reden wir dann lieber nicht auch noch. Also, mittlerweile verzichte ich lieber auf sowas.

Noch ein Beispiel? Wie wäre es mit dem allseits beliebten Erdbeer-Joghurt?
Es wachsen auf der Erde vermutlich in einem Jahr nicht genügend echte Erdbeeren, um auch nur in jeden Becher Erdbeerjoghurt auch nur eine einzige, ganze Erdbeere zu stecken. Und wenn in einem 150gr Becher Joghurt nur eine einzige Erdbeere stecken würde, wäre der Geschmack wohl eher dünn... oder? Für alle Menschen, die es immer noch nicht wissen: Erdbeer-Aroma lässt sich aus Sägespänen herstellen. Und da Sägespäne ein natürliches Produkt sind, sind es noch nicht mal künstliche Aromastoffe. Kann man also als "ohne künstliche Aromen" deklarieren. Hey!

Und dann gibt es noch die kleinen heimlichen Helfer wie "Hefeextrakt" - die etwas höflichere Umschreibung für Geschmacksverstärker. Muss man aber nicht so nennen. Immerhin muss man da was auf die Verpackung schreiben. Im Gegensatz zu anderen kleinen Helfern, die nicht unter die Deklarationspflicht fallen. Stimmt, hat noch keiner wissentlich gesehen - wie auch. Steht schliesslich auf keiner Verpackung. Darf aber drin sein. Zusatzstoffe in Zutaten, Verarbeitungshilfsstoffe oder Lösungsmittel/Trägerstoffe. Es sei denn sie werden den Hauptallergenen zugeordnet. Auch spannend. Wenn es kein Massenallergieauslöser ist, kann er locker untertauchen. Der "Stoff".

Was bleibt dem Mensch, der sich weitesgehend gesund ernähren will?

Schrebergarten - selber anbauen. Landwirtschaftsprojekte - mithelfen auf dem Feld und saisonal vom Bauer vergünstigt mit Gemüse versorgt werden. (sofern vorhanden im Umkreis des Wohnortes)
Ansonsten? Nicht mehr viel, ausser Augen zu und durch.

Den Preis des Monats bekommt aber von mir kein Lebensmittel, sondern ein Kosmetikartikel.
War auch der eigentliche Auslöser meines Blogeintrages: Augenserum für Männer.

Nu bin ich ja nicht mehr so ganz jugendlich frisch mit 45 Lenzen, aber doch auch eitel. Also fängt man dann an, sich etwas zu pflegen und mit Cremes zu bearbeiten, auf das man seiner Eitelkeit ausreichend fröhne und hofft ein "schönes Exemplar" der Gattung Mann zu bleiben. So lange es denn geht.

Nun ja... im Drogeriemarkt bin ich da nicht mehr so sicher, ob die Damenabteilung immer noch grösser als die Herrenabteilung. Manchmal kriegt man(n) ob der Vielfalt an Artikel für jeden Zweck da seine Zweifel. Und nun? Ausprobieren. Ein Produkt nach dem anderen Produkt, bis man was gefunden hat, was gefällt. Preis, Qualität und Menge. Wirkung wird sich oft erst in Jahren zeigen ....

Und bei meinen frankensteinschen Selbstversuchen stosse ich doch tatsächlich auf das hier:


Man soll das Mittel morgens und abends rund um die Augen auftragen. Ok. Kriege ich hin. Sofern ich das im Tran nicht vergesse. Und was steht da noch: Den direkten Augenkontakt vermeiden.
Äh? Was? Nee, oder? Ein Augenserum, daß nicht mit Augen in Berührung kommen darf oder sollte.
 Das bringt mich doch echt ins Grübeln. Und beunruhigt mich doch ein wenig....
Ich meine ein Augenpflegeprodukt, daß ich geflissentlich gesagt, vom Auge fernhalten soll, will mir nicht einleuchten. Das widerspricht sich für mich. Und beunruhigt mich. Was reibt man sich da dann täglich zweimal um das Auge rum ins Gesicht?

Fazit: Ich werde mir ein Produkt suchen müssen, auf dem das entweder nicht draufsteht oder absichtlich nicht dazu geschrieben wurde. Das beunruhigt mich dann wenigstens nicht. Auch wenn es mir genauso das Auge vergrätzen könnte. Ob die Menschen früher gesünder waren, weil Sie nicht so viele Krankheiten kannten und selber diagnostizieren konnten, wie wir heute? Aber das ist ein ganz anderes Thema.....

Bis sehr bald liebe Leser.... Warum sehr bald? Man schickt mich wieder nach Japan! Ich hoffe, Ihr freut Euch schon auf meine neuen Erkenntnisse aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Und bitte bleibt mir solang gewogen....

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