Donnerstag, 25. April 2013

Ein Wochenende in Tokio - Teil 3

Es ist doch sehr erstaunlich, wieviel man an nur einem Wochenende in einer Stadt wie Tokio erleben kann. Dabei haben die ersten beiden Teile noch nicht mal für alles gelangt, so daß ich hier in Teil 3 weiter berichten kann. Und vermutlich reicht es auch noch für einen vierten Teil.

Um den Spannungsbogen aufrecht zuhalten, noch ein paar meiner geliebten Hinweisschilder aus dem Land der unglaublichen Warnhinweise!

Kleine Mädchen, die ihre Hüte auf die Gleise schmeissen, können den
Bahnsteigaufseher mit einer Greifhilfe bemühen. Aber was machen die Jungs, wenn
Ihnen was runterfällt und sie kein Kleidchen und Hut dabei haben?

Man soll doch bitte keine gefährlichen Gegenstände mit ins Restaurant nehmen. ???

Was man so alles auf dem Bahnsteig nicht darf!
Wobei ich mich frage, wie das auf diesem Bahnsteig alles gehen soll?
Und weil es so schön geregnet hat, habe ich mir eine Indoor Veranstaltung für die Zeit nach dem Tempel ausgesucht. Wirklich sehenswert in Tokyo ist das Metropolitan Museum of Photography. Man fährt nach Ebisu, steigt aus und kann ein wenig durch die Strassen von Tokio laufen.


Zuerst sieht es am Bahnhof aus wie .... wie... na ja... Vergnügungsviertel halt. Kneipen und Bars in ungezählter Häufung. Wenn man aber weitergeht, kann man eine sehr schöne Dinge und oder ausgefallene Architektur entdecken.

Ein schön eingegrüntes Haus

Tierfriseur und Tierklinik in einem!

Amerikanisch, kalifornisch angehauchter Shop

Seitengasse, sonst nix.

Eine Fahrschule ist in diesem Gebäude heimisch.
Auf der Seite der Kugel war ein Verkehrübungsplatz, auf dem die Eleven
ihre Runden drehen durften.
Windelkuchen? Äh....

Metropolitan Museum of Photography
- ironischerweise durfte man das nicht von innen fotografieren-
Nachdem es nach meinem Museumsbesuch - es gab eine sehr sehenswerte Ausstellung von Erwin Blumfeldt, einem berühmten Fashion Photographen der 50er Jahre für Vogue usw. zu sehen - wieder ordentlich regnete, war meine Sightseeing Lust auf dem Nullpunkt und ich ging zurück ins Hotel für ein Nachmittagsschläfchen. Und dann..... war es Abend als ich wieder wach wurde und mir im 7-Eleven um die Ecke ein wirklich köstliches Abendmenü zusammenstellte.


  • Salat mit Thunfisch (mitte) - ok! Essbar!
  • Reisbällchen, dreieckig (rechts) - ok! Essbar!
  • Fruchtcocktail in Gelee als Nachtisch (links) - Würg!

Das sah eigentlich aus wie Früchte in Gelee... Wackelpudding.... aber drin war ein Wackelpudding, der irgendwie nicht fest werden wollte. Als wenn man die doppelte Menge Wasser erwischt hat, wie die Rezeptur verlangt. Dafür aber 3x soviel Zucker reinhaut in der Hoffnung, daß einem dann die Konsistenz nicht auffällt. In diesem "Glibber"  war der jedem, seit den 50er Jahren bekannte, Dosenfruchtcocktail.

Das war der erste Stolperstein - man kann in Japan doch schlechte Dinge zu Essen bekommen. 

Was macht man dann mit dem angebrochenen Abend? Irgendwohin und meine Wahl fiel auf das Technik- und Comicviertel Akihabara. Also los - rein in die Bahn und ab!

Apropos Bahnfahren in Tokio.... erinnert Ihr Euch noch, wie ich davon sprach, daß ich mit der berühmten Yamanote Linie gefahren bin? Genau.. Habe ich nochmal gemacht, allerdings zur Rush-Hour am Abend.
Da war es noch nicht  ganz so voll...
Danach gibt es leider kein Foto mehr, weil ich es nicht mehr geschafft habe mein Handy zum Knipsen aus der Tasche zu bekommen. Es war einfach viel zu voll. Man kann sich das als Europäer echt nicht vorstellen, was da abgeht und wieviel Personen tatsächlich in einen Zug passen. Ich weiss gar nicht wie ich das beschreiben soll, man muss das wohl in Persona erleben und ausprobieren. Ich glaube mehr Menschen passien nur noch rein, wenn sich alle mit Babyöl einreiben und umeinander glitschen.

Immerhin habe ich es lebend und babyölfrei nach Akihabara geschafft. Ein Comicladen neben einem Elektroshop neben einem Comicladen neben einer Spielhölle und so weiter und so fort. Leider mindestens die Hälfte der Shops schon geschlossen, weil ich einfach zu spät dran war. 

Ganz viel BlingBling!

Da es immer noch geregnet hat habe ich mich mal in eine "Spielhölle" dort getraut. Da drin sieht es aus wie .... ja, wie? Auf 7 Stockwerken lauter Automaten. Alle von der Sorte Baggerspiel. Man schmeisst eine Münze rein und kann dann einen Greifarm über ein paar Preise steuern und wenn der Greifer richtig positioniert wird, dann fällt unten nach erfolgreichem Baggermanöver ein Preis raus. In Japan liegt der Preis auf ein paar Metallstäben. Oder man hat einen einarmigen Greifer mit dem man die Objekte der Wahl irgend wie zum runterfallen bewegen muss. Als Preise winken Plüschtiere, Technogadgets, Mangafiguren und.... Wurstwaren!
Wer keinen Bock auf Krimskrams hat, baggert sich hier
seine Wurststulle zusammen! Oha! Hier sieht auch die 2 Stangen
auf den die Teile zum Start platziert werden.
Nachdem ich einigen Profis zugeschaut hatte, wollte ich mein Glück auch versuchen. Taktik abgeschaut, mit der sich japanischen "Baggerführer" ganze Sammlungen von Mangafiguren zusammengerafft hatten und los gehts. Wenn man sich festgebaggert hat, ruft man einen Servicemenschen und er legt den Karton wieder auf Anfang und man beginnt von vorne. Nicht-Japaner kommen da scheinbar eher selten vorbei, denn meine Aktion und Baggerversuche wurden aufmerksam und interessant beäugt sowie ausführlich kommentiert.
Ich wollte fast schon aufgeben, aber dann hilft das Personal vor Ort und gibt dem geneigten Europäer einen Tip, wie das Teil der Begierde dann doch noch aus dem Automaten kommt. Unter viel Hallo und Congratulations durfte ich dann eine sexistische Mangafigur für Männer mein Eigentum nennen.
Suzu wird nun den Weg nach Europa in meine Vitrine mit meinen
anderen Comicfiguren finden!
Nach diesem kleine Erfolgserlebnis machte ich mich auf den Weg zurück ins Hotel und der verregnete Tag hatte doch einen Silberstreif. Auf dem Weg zum Bahnhof sah ich dann noch folgendes:


Ein ganzes Kaufhaus voller Kleidchen, die jedem Fetischisten vor Freude quietschen lassen würden. Girlie-Outfits in Minikleidchen Form und jeder erdenkbaren Spielart.... von Sailor Moon bis was weiss ich nicht!
Mehrere Stockwerke voll. Und ein paar Meter weiter, die japanische Form eines Adult Stores:
Na ja... wem das gefällt.... Den Rest müsst Ihr Euch leider selber vorstellen, Fotografie im Laden fand keine Gegenliebe. :-( Schade....

Apropos.... Sexismus. Ich glaube Japan ist das Land an und in dem jede echte Feministin einen Schreikrampf, Zusammenbruch oder sonstwas kriegen würde - zumindest bezogen auf die Kleidung. Die Damen hier haben scheinbar eine Vorliebe für feminine bis aufreizende Kleidung. Hot-Pants, ultrakurze Minis, Rüschchen, Schleifchen, High Heels und was weiss ich nicht noch, sind wohl Standard in jedem Kleiderschrank.

Kleine Auswahl gefällig?
Morgens im Starbucks







 Reicht, oder? Und das ist jetzt nicht irgendwie sonderlich schwer herausgesucht, sondern vollkommen normal. So... Intermezzo zu dem Thema beendet! 

Und damit endet auch dieser Blog-Post und es kommt bald mehr... ich habe immer noch nicht alles erzählt... 

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